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Vorlage - 137/2016  

 
 
Betreff: Fortführung der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft im Kreis Soest
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage - öffentlich
Federführend:50 Soziales   
Beratungsfolge:
Ausschuss für Soziales
17.11.2016 
Ausschuss für Soziales ungeändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt

Der Sozialausschuss beschließt, die Arbeit der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) im Kreis Soest unbefristet fortzuführen und im Ausschuss über den weiteren Fortgang zu berichten.

 


III. Zusammenfassung

Am 04.09.2014 hat der Ausschuss für Soziales die Initiative zu einer auf zwei Jahre befristeten Einführung einer PSAG zustimmend zur Kenntnis genommen. Die zwei Jahre sollten genutzt werden, um Erfahrungen zu sammeln und die Inhalte und die Funktion der Arbeitsgemeinschaft zu klären.

Am 18.02.2016 wurde im Ausschuss für Soziales ein Zwischenbericht zu den Themen und Arbeitsergebnissen der PSAG abgegeben.

Die bisherigen Ergebnisse erfüllen aus der Sicht der Teilnehmer die Erwartungen an die PSAG. Mit Ablauf der Befristung ist über die Fortsetzung der Arbeit zu entscheiden.

 


IV. Sachdarstellung

 

Der Ausschuss für Soziales hat am 04.09.2014 die Initiative zur befristeten Einführung einer Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft zur Abstimmung und Optimierung der Angebote, in denen psychosoziale Belange von Bedeutung sind, zustimmend zur Kenntnis genommen.

Bei einem Vergleich der Kreise und kreisfreien Städte im Bereich des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) hat sich gezeigt, dass mit Ausnahme der Kreise Olpe und Höxter nur im Kreis Soest kein entsprechendes Gremium vorhanden ist. Die Bildung einer solchen Arbeitsgruppe wird aus Sicht des LWL begrüßt. Der LWL trägt als überörtlicher Sozialhilfeträger einen großen Teil der Kosten, insbesondere auch im Bereich der stationären Eingliederungshilfe. Aus diesem Grund wird eine PSAG auch dort als Möglichkeit der Steuerung und Einflussnahme auf die Weiterentwicklung bestehender und den Aufbau neuer Angebote gesehen.

 

Teilnehmer an dieser PSAG sind:

Psychosoziale ambulante, teilstationäre und stationäre Dienste und Einrichtungen, der LWL als Kostenträger der Eingliederungshilfe, Träger von Kliniken, Wohnverbünden, Pflegezentren und REHA-Einrichtungen, das Jobcenter Arbeit Hellweg Aktiv -  Kreis Soest,

Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der der gesetzlichen Krankenkassen im Kreis Soest und KVWL, der Behindertenbeauftragte des Kreises Soest, Selbsthilfegruppen, Jugendhilfeträger sowie Vertreter des Kreises Soest als Sozialhilfeträger, Jugendhilfeträger und untere Gesundheitsbehörde.

 

Die PSAG tagt einmal im Jahr. Bisher haben am 10.12.2014 und 02.12.2015 Treffen stattgefunden. Für Ende 2016 ist das nächste Treffen der PSAG geplant.

Organisatorisch und inhaltlich werden die Treffen durch eine Steuerungsgruppe vorbereitet, der neben dem LWL und dem Kreis Soest insbesondere auch Vertreter der Anbieter und der Betroffenen (Selbsthilfe) angehören.

 

Der Sprecherrat ist derzeit folgendermaßen besetzt:

Frau Kindler – zuständige Ansprechpartnerin des LWL u.a. für den Kreis Soest

Frau Rottler-Nourbakhsch – Leiterin des LWL-Wohnverbundes Lippstadt

Herr Ovelgönne – Leiter des Hauses Silberstreif in Warstein

Herr Milbert – Mitarbeiter beim Soester Verein „Phönix e.V.“

Herr Wienhues – Psychiatriekoordinator Kreis Soest

 

Zwischen den Sitzungen der PSAG wurden in drei Unterarbeitsgruppen in mehreren Treffen die Themen

  1. „Behandlungssituation von Menschen mit geistiger Behinderung u. Sucht bzw. Minderbegabung und Sucht“
  2. „Verbesserung der Akutversorgung in psychischen Krisen“
  3. „Verbesserung der psychosozialen Versorgung von Jugendlichen und jungen Volljährigen“

bearbeitet.

 

Zu 1. Mit den LWL-Kliniken in Lippstadt und Warstein konnte im Rahmen dieser Unterarbeitsgruppenarbeit insofern Einigung erzielt werden, dass der dort bestehende Versorgungsauftrag uneingeschränkt bestätigt wird. Es besteht große Bereitschaft, konkrete Anfragen sowohl aus dem Bereich Suchtmedizin wie auch Sucht-Rehabilitation aufzugreifen oder an andere qualifizierte Einrichtungen weiter zu vermitteln.

 

Zu 2. Um eine Verbesserung der Akutversorgung bei psychischen Krisen zu erreichen wurde deutlich, dass unter den derzeitigen auch finanziellen Bedingungen vorrangig vorhandene Netzwerkstrukturen ausgebaut und effektiv genutzt werden müssen. Es gilt, niedrigschwellige Angebote (z.B. Telefonseelsorge) zu unterstützen und ambulante Angebote (z.B. Soziotherapie) zu aktivieren. Dabei wären möglichst alle potentiellen Akteure wie z.B. Ordnungsbehörden, Ärzte, Betreuer, Krankenhäuser, Krankenkassen etc. einzubeziehen.

 

Zu 3. Im Themenfeld der Verbesserung der psychosozialen Versorgung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist, nach einer ersten Problemanalyse, die Zielsetzung genauer zu definieren und insbesondere die Zielgruppe klar zu beschreiben. Es besteht hier die Herausforderung, ein großes Netzwerk von Akteuren (Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, ambulante und stationäre psychiatrische Hilfen, Schulsozialarbeit, Agentur für Arbeit, Beratungsstellen, etc.) noch besser miteinander zu verbinden. So haben mit Vertretern der LWL-Klinik Lippstadt und dem Sozialwerk St. Georg bereits Gespräche stattgefunden. Nach einer Bedarfserhebung stehen nun der Ausbau der Kontakte zur Schulsozialarbeit und der Kassenärztlichen Vereinigung an. Derzeit stellen schwer erkrankte (ersterkrankte) Jugendliche im Alter zwischen 18 und 27 sowie unbegleitete minderjährige Ausländer die Hauptzielgruppe dar.

 

Die nächsten geplanten Schritte der PSAG sind:

  • Förderung der Kooperation zwischen unterschiedlichen Akteuren (SGB V, SGB VIII und SGB XII)
  • Entwicklung gemeinsamer Konzepte und Handlungsmöglichkeiten
  • Festlegung neuer Themen für 2017

 

Die konkreten Inhalte und bisher erzielten Ergebnisse werden in der Sitzung des Ausschusses für Soziales am 17.11.2016 ausführlich vorgestellt.

 

Volker Topp

Dezernent für Finanzen, Soziales, Immobilien und Vergaben