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Vorlage - 017/2023  

 
 
Betreff: Projektstand "Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten: Prozessbegleitung kommunaler Netzwerke"
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage - öffentlich
Im Auftrag / In Vertretung:Im AuftragAktenzeichen:51.17
Federführend:51 Jugend und Familie   
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Kenntnisnahme
14.03.2023 
11. Sitzung des Jugendhilfeausschusses      

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Der Jugendhilfeausschuss begrüßt den Zwischenbericht zu dem Bundesprojekt „Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten: Prozessbegleitung kommunaler Netzwerke und beauftragt die Verwaltung über den Fortgang des Projektes im Jugendhilfeausschuss regelmäßig zu berichten.

 

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Höhe der gesamten finanziellen Auswirkungen:

0 EUR

Produkt:

06.51.40

x

Die erforderlichen Mittel sind im Produkt eingeplant.

 

Die erforderlichen Mittel sind teilweise im Produkt eingeplant, eine Deckung erfolgt durch:

 

Die erforderlichen Mittel sind nicht eingeplant.

Erläuterungen:

 

 

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Zusammenfassung

Das Kreisjugendamt Soest ist im Mai 2022 als eins von drei Jugendämtern bundesweit für das Projekt des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) „Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten: Prozessbegleitung kommunaler Netzwerke“ mit dem Schwerpunkt der politisch-strukturellen Verankerung ausgewählt worden. Insgesamt begleitet das NZFH neun Jugendämter zu den Themen „Politisch-strukturelle Verankerung“, „Partizipation“ und „Wirkungsorientierung“.

 

Der Projektzeitraum umfasst den Zeitrahmen von Mai 2022 bis Mitte 2025.

 

Der Prozess und die Ergebnisse des Projektes werden wissenschaftlich begleitet und anschließend Handlungsleitfäden für einen bundesweiten Transfer für andere Jugendämter erstellt.


Sachdarstellung

Ziel des Projektes ist es, die Netzwerke Frühe Hilfen in der Qualitätsentwicklung zum Ausbau von familienfreundlichen Infrastrukturen zu unterstützen. Politikerinnen und Politiker sollen ein lokales Verständnis für Frühen Hilfe entwickeln und diese in ihren Ortskommunen verstetigen. Dadurch sollen Frühen Hilfen in alle Ortskommunen wirksam implementiert werden, weiterhin soll gemeinsam eine örtlich angepasste Idee vom Erfolg der Frühen Hilfen entwickelt werden.

 

Der Entwicklungsprozess knüpft an die kommunale Ausgangsituation an. Fach- und Leitungskräfte vor Ort erarbeiten zunächst gemeinsam Ziele und Maßnahmen und setzen diese dann mit weiteren Akteurinnen und Akteuren um. Dabei stehen ihnen Mitarbeitende des NZFH als Prozessbegleitung zur Seite. Zum Austausch dienen Workshops mit Beteiligten aus den anderen teilnehmenden Jugendämtern während der Projektlaufzeit. Zur fachlichen Unterstützung in der Bearbeitung der Entwicklungsthemen werden Expertinnen und Experten eingebunden. Gemeinsam mit allen Beteiligten werden die umgesetzten Maßnahmen in den teilnehmenden Jugendämtern zum Abschluss reflektiert und abschließende Schritte zur kommunalen Verstetigung vor Ort vereinbart. Nach drei Jahren endet die Prozessbegleitung der neun Jugendämter.

 

Von Mai 2022 bis September 2022 wurde das Projekt durch das Kreisjugendamt Soest mit Unterstützung des NZFH vorbereitet. Es fanden regelmäßige Jour Fixe Termine mit den Mitarbeiterinnen der NZFH statt. Es wurden eine Planungs- und Steuerungsgruppe eingerichtet. Die Planungsgruppe besteht aus der Sachgebietsleiterin der Besonderen Sozialen Dienste, dem Jugendhilfeplaner und der Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen. Die Steuerungsgruppe besteht aus den Dezernaten 4 (Gesundheit, Verbraucherschutz und Gefahrenabwehr), der Dezernentin und 5 (Jugend, Bildung und Soziales), dem Dezernenten, der Abteilungsleitung, der Vorsitzenden des JHA, der Planungsgruppe und den beiden Projektbegleiterinnen des Nationalen Zentrum Frühe Hilfen.

 

Von Oktober 2022 bis voraussichtlich Juni 2023 befindet sich das Projekt in der Konstituierungs- und Zielfindungsphase. Hierzu hat im Januar ein erstes Austausch- und Arbeitstreffen mit insgesamt 20 Teilnehmenden stattgefunden. Die Teilnehmenden setzten sich aus Akteuren der Planungs- und Steuerungsgruppe sowie aus Funktionsträgerinnen und Funktionsträgern der örtlichen Netzwerke zusammen. Weitere Workshops mit größerer Teilnehmendenzahl werden folgen, um das Projekt auch Freien Trägern und anderen Netzwerkpartnern vorzustellen und gemeinsam erste Ziele zu erarbeiten.

 

Am 13.02.2023 fand das erste bundesweite Treffen aller an dem Projekt teilnehmenden Jugendämter statt. Prof. Dr. Jörg Fischer von der Hochschule Erfurt, der die wissenschaftliche Begleitung des Projektes übernommen hat, hat einen Input gegeben. Herr Prof. Dr. Fischer ist Erziehungswissenschaftler und ist Mitgründer sowie seit 2014 Leiter des Instituts für kommunale Planung und Entwicklung.

 

Die Maßnahmen- und Umsetzungsphase wird sich dann ab Juli 2023 anschließen und mit der Evaluations- und Transferphase Juni 2025 abgeschlossen sein. Die Erarbeitungsstände werden regelmäßig im Jugendhilfeausschuss vorgestellt.

 

Um die politisch kommunale Ebene frühzeitig in das Projekt einzubinden und zu informieren hat ein Gespräch von Mitgliedern der Steuerungsgruppe mit dem Sprechergremium der Bürgermeisterin und Bürgermeistern stattgefunden.

 

Der Anfang der politisch strukturellen Verankerung von Frühen Hilfen in der Kreisverwaltung ist durch die Implementierung der Planungs- und Steuerungsgruppe getan. Festzustellen ist, dass die teilnehmenden Dezernate umfangreiche Angebote der Frühen Hilfen vorhalten, diese zunächst gebündelt werden müssen, damit Kinder und Familien partizipieren. Hier sind sind für das Dezernat 5 beispielhaft die Familienhebammen und das Café Kinderwagen zu nennen.

 

Die Verankerung auf der politischen Ebene erfolgt durch die Beteilung des Jugendhilfeausschusses und der Einbindung der Bürgermeisterin und Bürgermeister auf kommunaler Ebene. 

 

Die Frühen Hilfen fokussieren sich auf das Alter von 0 – 3 Jahren, somit sind sie der erste Baustein innerhalb der kommunalen Präventionskette von 0 – unter 21 Jahren im Projekt „Starke Kinder im Kreis Soest“. Durch die gelingende strukturell politische Verankerung der Frühen Hilfen entstehen Synergien für eine zukünftige lückenlose Präventionskette im Kreis Soest.