Bürgerinformationssystem
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Der Kreistag ermächtigt seine Vertreter in der Gesellschafterversammlung der CARTEC GmbH,
a) Austritt aller privaten Gesellschafter aus der GmbH, b) Umfirmierung der GmbH in „Digitales Zentrum Mittelstand GmbH“ (DZM) und c) Inhaltliche Neuausrichtung auf die Wirtschaftsförderung mittelständischer Unternehmen in Lippstadt und im Kreis Soest in Bezug auf das Themenfeld Digitalisierung.
Zusammenfassung
Evaluation der Technologiezentren im Kreis Soest
Das Beteiligungsmanagement des Kreises Soest folgt dem Auftrag von Kreistag und Bürgermeistern, einen Beschlussvorschlag zur Bereinigung seines Beteiligungsportfolios zu unterbreiten.
Eine strategische Überprüfung der Notwendigkeit von Kreis-Beteiligungen erfolgte insbesondere unter Beachtung der Stellungnahme der Bürgermeister im Rahmen der Einlassungen zum Haushalt 2016, speziell zum Leistungskatalog der „Freiwilligen Leistungen“. Danach sollte der Kreis prüfen, inwieweit er sich „von Beteiligungen trennen kann, die dauerhaft nicht ohne Zuschüsse auskommen werden“ - insbesondere im Bereich der Wirtschaftsförderung. Es wurde weiterhin gefordert, dass „freiwillige Leistungen mit lokalem Bezug nicht vom Kreis Soest erbracht, sondern den Gemeinden vor Ort überlassen werden sollten“.
Gemeinsam mit den beteiligten Wirtschaftsförderern und Verwaltungsleitungen der Stadt Werl und der Stadt Lippstadt erfolgte daher eine umfassende Evaluation der beiden Technologiezentren: KonWerl in Werl und CARTEC in Lippstadt.
Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die mit Gründung der Technologiezentren seinerzeit verbundene Kernaufgabe – das Vorhalten von Bürogebäuden für Existenzgründer in den Bereichen Energiewirtschaft in Werl und Automotive in Lippstadt – voll erfüllt wurde, aber mittlerweile in der scharfen Ausrichtung auf diese Branchen an Bedeutung verloren hat. Das Vermietungsgeschäft an beiden Standorten ist unverändert lokal bedeutsam und sollte daher vollständig im Aufgabenbereich der jeweiligen Stadt bzw. Wirtschaftsförderung betrieben werden. Eine kreisweite Aufgabe, Technologiezentren für die Branchen Energiewirtschaft bzw. Automotive zu betreiben, wird hingegen nicht mehr gesehen.
Neuausrichtung: Digitales Zentrum Mittelstand
In Abstimmung mit der Verwaltung der Stadt Lippstadt wird eine Rückübertragung des Vermietungsgeschäfts in Bezug auf das CARTEC-Gebäude auf den Eigentümer der Immobilie, die Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH - WFL vorgeschlagen.
Die enge Aufgabenausrichtung rein auf den Automotive-Bereich soll mit einer Umfirmierung der GmbH von „CARTEC“ in „Digitales Zentrum Mittelstand“ erweitert werden. Die neuausgerichtete GmbH fungiert dann als Brückenkopf zwischen heimischer „Realwirtschaft“ und digitalen Start-Ups und unterstützt branchenübergreifend alle mittelständischen Unternehmen im Kreis Soest in dem bevorstehenden Digitalisierungsprozess z.B. durch Unternehmenschecks und Potentialanalysen sowie Pilot-, Förder- und Kooperationsprojekten.
Die privaten Gesellschafter haben bereits in der Gesellschafterversammlung einvernehmlich ihren Austritt aus der CARTEC-GmbH angekündigt, so dass zunächst Stadt Lippstadt und Kreis Soest als Gesellschafter das DZM betreiben werden. Die Struktur des DZM steht – wie in der HVB Kreis Soest am 02.05.2017 den Bürgermeistern vorgestellt – ausdrücklich weiteren kreisangehörigen Kommunen offen. Neben einer gesellschaftsrechtlichen Beteiligung besteht die Möglichkeit der Einbindung über den Beirat. Einige CARTEC-Gesellschafter, aber auch andere Unternehmen haben bereits Interesse an einer Beirats-Mitarbeit bekundet.
Der Kreis Soest stellt mit Übernahme des Vermietungsgeschäfts durch die WFL ab 01.01.2018 seine Zuschusszahlung um. Er leistet zunächst in den Jahren 2018 bis 2020 eine Anschubfinanzierung zum Aufbau und Betrieb eines Digitalen Zentrums Mittelstand in Höhe von maximal 80.000 Euro p.a.
In 2020 erfolgt eine Evaluation des DZM unter Festlegung einer möglichen weiteren Finanzierung ab 2021 durch entsprechenden Kreistagsbeschluss.
CARTEC
Federführend durch die Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH (WFL) wurde das CARTEC-Gebäude mit Förderung des Landes NRW errichtet und 1998 eröffnet.
Seit Januar 2002 hat die CARTEC Technologie- und EntwicklungsCentrum Lippstadt GmbH (CARTEC GmbH) als Betreibergesellschaft alle Aufgaben übernommen.
Aufgabe der CARTEC GmbH ist es, die technologische Entwicklung der Wirtschaft auf dem Gebiet der Stadt Lippstadt und des Kreises Soest voranzutreiben und zu begleiten. Ziel ist es dabei, neue hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen und vorhandene zu sichern.
Zweck der Gesellschaft ist der Betrieb des Technologie- und Entwicklungszentrums CARTEC in Lippstadt. Dieses Zentrum soll innovative Aktivitäten, insbesondere im Wirtschaftsbereich Automobilzulieferindustrie initiieren, bündeln und vorantreiben.
Zur Erfüllung dieses Zwecks ist die Gesellschaft insbesondere berechtigt,
Die Stadt Lippstadt und der Kreis Soest sind mit jeweils 27,5% an der GmbH beteiligt und leisten je zur Hälfte einen Verlustausgleich gemäß Wirtschaftsplan bis zu einer Obergrenze von insgesamt rund 205.000 Euro.
Weitere Gesellschafter ohne Zuschusspflicht sind neben Sparkasse, Volksbank und Deutsche Bank auch einige Automotive-Unternehmen. Die „privaten“ Gesellschafter haben bereits in der Gesellschafterversammlung einvernehmlich ihren Austritt aus der GmbH angekündigt, so dass künftig nur die Stadt Lippstadt und der Kreis Soest als Gesellschafter verbleiben.
Kern des Geschäftsbetriebs der CARTEC GmbH war bislang die Vermietung des Bürogebäudes als Generalmieter für den Immobilien-Eigentümer Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH.
Im Jahr 2013 erhielt das CARTEC einen Erweiterungsbau für das KFE Kompetenzzentrum Fahrzeug Elektronik. Es wird eine Beteiligung über 4,34% bzw. 10.850 Euro an der KFE GmbH gehalten. Bedingt durch den Auszug der Hochschule Hamm-Lippstadt in 2014 wurden intensiv und erfolgreich Maßnahmen zur Gewinnung neuer Mieter ergriffen.
In Abstimmung mit der Verwaltung der Stadt Lippstadt wird eine Rückübertragung des Vermietungsgeschäfts in Bezug auf das CARTEC-Gebäude auf den Eigentümer der Immobilie, der WFL bis spätestens 31.12.2017 vorgeschlagen.
Das Vermietungsgeschäft wird somit in die professionelle, lokale Hand der städtischen Wirtschaftsförderung übergeben.
Ab 01.01.2018 soll die GmbH inhaltlich neu ausgerichtet als Digitales Zentrum Mittelstand (DZM) von der Stadt Lippstadt und dem Kreis Soest weiterbetrieben werden.
Digitales Zentrum Mittelstand – DZM
Das neue „Digitale Zentrum Mittelstand, DZM“ setzt bei den Herausforderungen der Digitalisierung für die mittelständische Wirtschaft im Kreis Soest an. Zielgruppe sind nicht nur gewerbliche, sondern auch Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen. Eine aktuelle Unternehmensumfrage der wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest aus dem Jahr 2016 bei ca. 300 Unternehmen hat ergeben, dass knapp 40 % der Befragten äußerten, Digitalisierung, Internet 4.0 etc. wäre nicht von Relevanz. Das ist ein alarmierender Wert. Immerhin beschäftigt sich der Rest der Unternehmen schon mehr oder weniger mit dem Thema oder hat es zumindest vor. Dabei unterscheiden sich die Antworten nur marginal in den Branchen. Das bedeutet, dass den allermeisten Unternehmen die Tragweite der Digitalisierung von Arbeitsprozessen, Geschäftsprozessen oder IT-Einsatz im Allgemeinen noch nicht bewusst ist. Ferner konstatieren viele Forscher eine eklatante Fehleinschätzung zwischen „gefühltem“ und tatsächlichem Digitalisierungsgrad in kleinen und mittleren Unternehmen.
Darüber hinaus erkennen zwar nach und nach immer mehr Unternehmen die Chancen, die zum Beispiel die Vernetzung von Geschäftsbereichen mit sich bringen kann und eine große Zahl der Unternehmen, die Digitalisierung als Chance begreifen, möchten dadurch ihre Produktions- und Geschäftsprozesse optimieren. Jedoch weniger bedeutsam für diese Unternehmen sind die Erschließung neuer Märkte oder Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Genau darin liegen aber oftmals ungenutzte Potentiale, da Unternehmen mit einer klaren Digitalisierungsstrategie sich durch effiziente Geschäftsprozesse auszeichnen, smarte Produkte entwickeln und dadurch besser für die Zukunft gerüstet sind.
Ziel des neuen DZM ist es also, die Unternehmen zu sensibilisieren, den eigenen Stand der Digitalisierung realistisch einzuschätzen und zusätzlich Impulse und eine Richtung für die eigene Strategie zu geben. Die Verknüpfung zu digitalen, zum Teil radikalen Entwicklungen über die sog. digitale Start-up-Szene rundet das Profil ab.
Dabei setzt das DZM vor allem auf die Erfolgsfaktoren „Digitale Strukturen“ und „Regionalität“. Das DZM soll ein vollwertiges digitales Zentrum werden. Angedacht ist, die GmbH als digitales Start-up zu führen, um die Herausforderungen der Digitalisierung direkt selbst zu spüren. Das bedeutet, Vorleben – Ausprobieren von digitalen Lösungen / Geschäftsmodellen sind genauso Teil der Initiative wie komplett digital vernetzte Strukturen, neue Formen der Kommunikation, neue Veranstaltungsformate und neue Methoden. Ziel muss es sein, ausgetretene Wege zu verlassen und eine „Digitalisierungskultur“ in der Region zu schaffen und Chancen durch Vorbilder aufzuzeigen. Dabei ist es wichtig, Transparenz zu schaffen. Letztendlich soll das DZM den Aufbau und die Pflege des Netzwerkes zwischen der Industrie und der Digitalwirtschaft vorantreiben. Klares Ziel ist dabei, die digitale Transformation im Kreis Soest zu schaffen.
Bisherige Ansätze auf überregionaler Ebene verzeichnen nur begrenzte Erfolge, weil die regionalen Wurzeln, die Authentizität, fehlt. Das DZM soll ein Zentrum sein, dabei aber viele Partner haben: Die Kammern, die Hochschulen, Institute etc. – alle regional angebunden. Dadurch ist ein dezentraler, dennoch konzentrierter Zugang zum Zentrum möglich. Dennoch bietet die Verortung im Kreis Soest den lokalen, persönlichen Zugang, der von einem Großteil der Unternehmen gewünscht wird. Dieser direkte Draht baut Hemmnisse zu „großen“, unpersönlichen Strukturen auf Bundesebene ab und es wird möglich, Lösungen aus der Region für die regionalen Unternehmen heraus zu arbeiten.
Diese vertrauensbasierte Beratung auf regionaler Ebene wird gestützt durch synchrone Abstimmung mit Angeboten der Bundeskompetenzzentren (Digital in NRW, Dortmund / dem Bundeskompetenzzentrum Digitale Wirtschaft, Siegen / den Digitalen Hubs in NRW, Düsseldorf, Essen etc.) und folgt dem Motto: „Informieren – Demonstrieren – Qualifizieren – Konzipieren – Umsetzen“ (vgl. Digital in NRW).
Das DZM ist eingebunden in den südwestfälischen Prozess zum Aufbau digitaler Zentren und fungiert als erster Meilenstein auf dem Weg, die strategische Lücke zu schließen zwischen der erfolgreichen Realwirtschaft in Südwestfalen und den Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben.
Baustein 1:
Sensibilisierung und Information von KMU zum Thema Digitalisierung
Hintergrund: Digitalisierung in Unternehmen im Sinne von IT-Infrastruktur ist kein neues Thema. Dennoch ist die Leistungsfähigkeit der IT-Systeme und damit verbunden das Bereitstellen und simultane Verarbeiten von großen Datenmengen exponentiell angestiegen. Dies hat zur Folge, dass sich digitale Prozesse sowohl im Unternehmen als auch zwischen einzelnen Unternehmen rasant geändert haben. Besonders die mittelständischen Unternehmen sehen in der Digitalisierung neben den Chancen auch die Risiken. Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung und bieten Ansatzpunkte, Unternehmen für das Thema zu sensibilisieren und informieren.
Ziel: Das Ziel des Bausteins ist es, die Bereitschaft bei Unternehmen zu wecken, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Adressaten sind in erster Linie die Leitungsebenen der Unternehmen (weniger die IT-Abteilungen). Der Baustein 1 bildet durch das Identifizieren von interessierten Unternehmen eine wichtige und permanente Vorarbeit für die nachfolgenden Bausteine.
Vorgehensweise: - Sichtbarmachung des DZM mittels klassischen Marketingmitteln und Aufbau von Netzwerken zu lokalen Wirtschaftsförderungen im Kreis Soest sowie überregionalen Initiativen - Enge Kooperation mit interessierten lokalen Wirtschaftsförderungen, Einbinden des DZM in bestehende Veranstaltungsformate, auch in Zusammenarbeit mit überregionalen Initiativen (z.B. Darstellung der Leistungsangebote, Best-Practise-Beispiele o.Ä.) - Neu- und Weiterentwicklung von Veranstaltungsformaten zum Thema. Fokus auf neue kreative Formate (Hackathons, Innovationcamps usw.). Kooperationen mit den regionalen Hochschulen und überregionaler Netzwerkpartner sollen bei der Entwicklung unterstützen - Fließende Übergänge aus den Events zu den Bausteinen 2 und 3
Baustein 2:
Unternehmensindividuelle und neutrale Beratung sowie Strategie- und Projektentwicklung
Hintergrund: Eine Vielzahl von Initiativen und Organisationen drängen mit Informationsangeboten auf die Unternehmen der Region. Dabei werden die Unternehmen zunehmend verunsichert über die richtige Auswahl einer unternehmensindividuellen Strategie. Die Bedeutung der Digitalisierung haben die allermeisten Unternehmen bereits erkannt. Jedoch geht der Überblick verloren, wie genau man sich speziell dem Thema nähern soll. Die Beratungskapazitäten auf überregionaler Ebene sind sehr verallgemeinert oder spezialisiert, jedoch nie auf die besonderen Anforderungen der Unternehmen ausgerichtet. Zumindest fehlt den Unternehmen in der Region ein Überblick über mögliche und nötige Schritte, um aus der Digitalisierung konkrete Mehrwerte zu ziehen. Beratungsdienstleistungen auf privater Seite können nur schwer in Anspruch genommen werden, da die systematische Analyse und Erarbeiten einer strategischen Vorgehensweise nicht vollzogen werden kann. Schlicht fehlen oftmals die Kompetenz und der Überblick.
Ziel: In diesem Baustein soll nach erfolgreicher Akquise / Sensibilisierung unternehmensindividuell und neutral eine Beratung zu Strategie- und Projektentwicklung stattfinden. Das Unternehmen soll sich gemeinsam mit dem Berater die zentrale Frage stellen, was die Digitalisierung für das Unternehmen bedeutet und welche Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung erfolgen müssen. Ferner sollen konkrete Fahrpläne, Projektansätze und mögliche Finanzierungsansätze gefunden werden.
Vorgehensweise
Baustein 3:
Aufbau eines Brückenkopfes zwischen den digitalen Gründungen / Start-ups und der Realwirtschaft.
Hintergrund: Das Thema Digitalisierung geht einher mit dem Thema digitale Geschäftsmodelle. Ähnlich wie im Baustein 1 beschrieben, sorgt die Leistungssteigerung und Vernetzung von großen Datenmengen dafür, dass neue Geschäftsmodelle entwickelt werden. Viele dieser Modelle dringen in Bereiche ein, in denen etablierte Unternehmen tätig sind. Letztere sehen sich vor dem Hintergrund des Aufkommens junger Start-ups vor besonderen Herausforderungen gestellt. Dies gilt branchenübergreifend und betrifft sowohl Handel und Dienstleistung als auch das verarbeitende Gewerbe. Das Land NRW hat im Rahmen seiner digitalen Strategie Ende 2016 sechs „Digitale Hubs“ eingerichtet. Vornehmlich in Großstädten und Metropolen sollen sie die jeweiligen Start-up Szenen besser untereinander vernetzen, nach außen mit ihrem Profil sichtbarer machen und darüber hinaus mit etablierten Unternehmen vernetzen. Es ist aber fraglich, ob die Vernetzung zu etablierten Unternehmen ohne weiteres bis in die ländlicheren Regionen wie z.B. Südwestfalen hineinreicht. Vorgespräche zum geplanten Projekt DZM mit mittelständischen Unternehmen in Lippstadt und im übrigen Kreisgebiet zeigten, dass Start-ups für sie hochinteressant sind. Start-ups werden dabei als potenzielle Geschäfts- und Kooperationspartner bewertet. Gleichfalls ist das Interesse von Start-ups an Kooperationen mit Mittelständlern sehr hoch. Hierzu kommt der „Deutscher Startup Monitor 2016“ zu folgenden Ergebnissen. Bundesweit wurden über 1.200 (hoch)innovative Start-ups befragt und ausgewertet. Annähernd 70% der befragten Start-ups geben an, Kooperationen mit etablierten Unternehmen zu besitzen. Dabei handelt es sich größtenteils um Marketingkooperation gefolgt von Forschungs- und Entwicklungskooperationen und Rahmenlieferverträge. Die Ziele hinter den Kooperationen sind im Wesentlichen ein verbesserter Marktzugang, Reputationsgewinn und die Gewinnung von Technologie- und Expertenwissen. Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll und notwendig, einen Brückenkopf zwischen den mittelständischen Unternehmen der Kommunen im Kreis Soest und den Start-up Szenen in NRW und darüber hinaus aufzubauen, um die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen weiter zu stärken.
Ziel: Mit dem Baustein 3 soll insbesondere erreicht werden, dass Unternehmen den Nutzen von Kontakten zu Start-ups erkennen und Kooperationen mit ihnen eingehen. Dazu müssen ein gegenseitiges Verständnis geschaffen und Hemmungen und z.T. auch Ressentiments abgebaut werden. Weitere Ziele des Bausteins sind das Erkennen von neuen Trends und das Adaptieren bzw. auch gemeinsame Entwickeln von neuen Geschäftsmodellen. Der Baustein 3 steht dabei in starker Wechselwirkung mit Baustein 2, welcher die Qualifizierung und Begleitung der lokalen Unternehmen beinhaltet.
Vorgehensweise: - Analyse von geeigneten Start-up Szenen im Bundesgebiet (Profile, Besonderheiten, Leistungsfähigkeit) und ggf. im Ausland - Aufbau eines Netzwerkes zu organisierten Start-up Szenen (z.B. Digitale Hubs NRW) - Identifizierung geeigneter Veranstaltungen/Anlässen und Organisation von Exkursionen in die Digitalen Hubs in der BRD (Hackathon, Demodays etc…) - Identifizierung und Matching von passenden Start-ups und der lokalen Wirtschaft
Erste Übersicht der „Externen Ansätze“ – Kooperationen in Vorbereitung
Erste grafische Darstellung
Ziel des DZM ist im Sinne einer Wirtschaftsförderung und in Übereinstimmung mit dem Gesellschaftszweck der bisherigen „CARTEC“ GmbH eine Informations- und Netzwerkarbeit sowie Beratung für mittelständische Unternehmen in Lippstadt und im Kreis Soest. Die Fokussierung wird dabei über die Branche Automotive hinaus insgesamt auf den anstehenden Digitalisierungsprozess der Wirtschaft erweitert. Daher soll die Firmierung der GmbH von „CARTEC“ auf „Digitales Zentrum Mittelstand“ verändert werden.
Die Inhalte des DZM sind:
Die Struktur soll möglichst flach, aber auch flexibel gehalten werden mit zunächst mindestens den beiden Gesellschaftern Stadt Lippstadt und Kreis Soest.
Die GmbH ist aber jederzeit offen für die Aufnahme weiterer kreisangehöriger Kommunen als Gesellschafter sowie eine mögliche Ausrichtung auf Strukturen und Prozesse der Südwestfalen Agentur im Hinblick auf die REGIONALE 2025. Mit der DZM GmbH steht somit unmittelbar eine Projekt-Trägergesellschaft zur Verfügung auch in Bezug auf mögliche Fördermittelakquisitionen.
Eine Anpassung des aktuellen Gesellschaftsvertrages der CARTEC GmbH ist - außer in Bezug auf die Firmierung als DZM und der neuen Gesellschafterstruktur nach Ausscheiden der privaten Gesellschafter - kaum notwendig.
Die Organe Gesellschafterversammlung, Geschäftsführung und Beirat bleiben bestehen.
Die Geschäftsführung soll künftig gemeinsam von den Wirtschaftsförderern Herrn Dr. Lübben (WFL, bereits CARTEC-GF) und Herrn Ruff (wfg Kreis Soest) nebenamtlich übernommen werden. Sie sollen das DZM inhaltlich-strategisch in enger Abstimmung mit den Aufsichtsräten der Wirtschaftsförderungsgesellschaften weiterentwickeln.
Der Beirat ist in seiner Zusammensetzung offen gerade auch für interessierte Unternehmer und Hochschulen im Kreis.
Stammkapital und Liquidität ist in der GmbH - im Gegensatz zu einer Neugründung - bereits vorhanden, die KFE-Beteiligung kann bestehen bleiben.
Für die laufenden Kosten der GmbH mit Büro im CARTEC-Gebäude und zwei zunächst nur befristet bis 31.12.2020 einzustellenden Netzwerkern / Beratern für die Aufgabenumsetzung des DZM wird ein Zuschussbedarf im Sinne einer zunächst dreijährigen Anschubfinanzierung in Höhe von grob geschätzt 160.000 Euro p.a. veranschlagt. Dieser Ansatz berücksichtigt noch keinerlei Einnahmen durch Fördermittel oder Drittumsätze und ist vorbehaltlich einer Ko-Finanzierung einzelner Projekte durch die wfg oder WFL nach dort im Aufsichtsrat zu fassenden Beschlüssen.
Damit liegt der zunächst bis Ende 2020 befristete Zuschussbedarf des Kreises und der Stadt Lippstadt für das DZM unterhalb der CARTEC-Zahlungen in den Vorjahren. Gleichwohl bleibt das DZM-Leistungsspektrum skalierbar unter Evaluation der Entwicklung und Förderkulisse.
Vor den entsprechenden Beschlüssen in der Gesellschafterversammlung der CARTEC GmbH werden der Rat der Stadt Lippstadt und der Kreistag des Kreises Soest um Zustimmung zur Übertragung des Vermietungsgeschäfts sowie Umfirmierung der GmbH mit Neuausrichtung auf das Themenfeld Digitalisierung gebeten.
Der mit dieser Vorlage unterbreitete Vorschlag zum Aufbau eines DZM vor dem Hintergrund der Anforderungen der Digitalisierung an Unternehmen wie Wirtschaftsförderung wurde im April / Mai ausführlich in Bezug auf Inhalt, Struktur und Kosten dem Aufsichtsrat der wfg Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH sowie den Bürgermeistern in der HVB-Konferenz vorgestellt und fand dort breite Zustimmung.
Die Bürgermeister einiger Städte und Gemeinden haben in der HVB-Konferenz deutliches Interesse an einer gesellschaftsrechtlichen Beteiligung gezeigt. Daher werden zur Gesellschafter- und Beiratsstruktur in den Sommermonaten weitere vertiefende Gespräche mit den Kommunen geführt. Ebenso werden passende Förderprogramme gesucht. Eine abschließende Gesellschaftsstruktur mit Wirtschaftsplan 2018-20 wird somit erst zum Jahresende darstellbar sein.
Zum jetzigen Zeitpunkt soll der Grundsatzbeschluss zum Vorgehen CARTEC und Neuausrichtung DZM getroffen werden.
Die Thematik wurde mit der Kommunalaufsicht der Bezirksregierung Arnsberg in Bezug auf eine Anzeige der Neuausrichtung der GmbH vorbesprochen und fand dort grundsätzlich Zustimmung.
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